Winter in mir

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Eisige Kälte, der Winter naht,
bis bald er mich gefunden hat,
lange schon hat er mich gejagt,
mit frostigem Klirren mich geplagt.
Vom Frieren wird mein Herz zerstört,
das taub schon ist und nichts mehr hört,
ist gefangen und verdammt zur Ruhe
die Welt ist eine Tiefkühltruhe.
Das Feuer von dem ich einst erfüllt,
sich lange schon in Schweigen hüllt,
fast so als wär es nie gewesen,
würd gern in seiner Flamme lesen.
Doch fern ist seine warme Kraft,
vom Frost werd ich dahin gerafft,
vermag schon fast nicht mehr zu fühlen,
werd sicher bald schon ganz auskühlen.
Kann diesem Kreis ich je entrinnen,
Traumwelten wieder dann ersinnen?
Der Freude mich dann ganz hingeben,
um glücklich zu sein und voller Leben?
Nur schwer ist's sich das vorzustellen,
wenn düstere Gedanken ständig quälen,
der Teufel in mir lacht mich aus,
die Dämonen spenden ihm Applaus.
Nicht leicht ist's neuen Mut zu fassen,
den Schutz der Kälte zu verlassen,
und obwohl man gerne wär befreit,
versteckt man sich in der Dunkelheit.
Oft grübel ich und stell mir Fragen,
was soll ich tun, was soll ich wagen?
Ist da jemand der an mich denkt,
und meiner Seele Wärme schenkt?
Ein Herz das meinem ganz nah ist,
eins das sich sehnt und mich vermißt,
mich so nimmt wie ich wirklich bin,
das wie ich fühlt im Innern drin.
Wenn so eine Seele mich erreicht,
so bricht das Eis und es wird leicht,
dann kann mein Herz ein Zuhause finden,
und für immer sich mit ihr verbinden.

(gefrorenesHerz am 30. Oktober 2001)