Gefangener Deiner Lust

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Kannst Du entfliehen Gefühlen so tief?
Ich glaube kaum, denn als ich schlief,
kamst Du heut Nacht im Traum zu mir,
fragtest nicht ob ich mich genier.
Schiebst sanft mich auf das Bettgestell,
bindest mich fest, unheimlich schnell,
das Seidentuch, es schneidet leicht,
ein Hauch von Panik mich ergreift.
Du flüsterst sanft "Vertrau mir, Du"
und bindest mir auch die Augen zu,
Dein heißer Atem streift mich sanft,
lass es geschehen, bin unverkrampft.
Ich halt mich still, geb keinen Laut,
fühl Fingernägel auf meiner Haut,
Du zeichnest damit lustvoll Bilder,
genießt es wohl, wirst immer wilder.
Dann kitzelst Du mich mit einer Feder,
oder ist das was ich spür aus Leder?
Aus meiner Kehle hört man leises Stöhnen,
könnt mich an das Gefühl gewöhnen.
Zwei Schenkel streifen meine Rippen,
spür warmes Fleisch auf meinen Lippen,
kost emsig mit meiner Zunge daran,
es fühlt sich feucht und naß bald an.
Du drehst Dich um, "Was hast Du vor?",
"Mach weiter!" hör ich laut im Ohr,
merk wie mich Deine Hand massiert,
und auch wie mich Dein Mund verführt.
So mag ich das, das macht mich froh,
doch plötzlich kneifst Du meinen Po,
machst dann weiter als ob nichts wär,
doch ahne ich, da kommt noch mehr.
Schon setzt Du Dich auf meine Lenden,
dabei läßt Du es nicht bewenden,
bewegst Dich wild, bist in Ekstase,
beißt meinen Hals, küßt meine Nase.
Du weißt genau was Du da tust,
ich bin Gefangener Deiner Lust,
Du steuerst mich, bin Dir ergeben,
bis wir den Höhepunkt erleben.
Nun bindest Du mich wieder los,
ich schau Dich an, mit Augen groß,
lächelnd sagst Du, ganz unverhohlen,
"Hast kurz mal Pause zum Erholen!"

(gefrorenesHerz am 15. Februar 2002)


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