Das Gefäß
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Ich schließ meine Augen, durchdringe die Nebel,
dort seh ich ein Wesen voll Anmut so edel,
doch so voller Angst daß es andere verletzt,
daß es tief in den Nebel sich gnadenlos hetzt.
Fürchtet sich vor Gefühlen, sieht darin Gefahr,
möchte ihnen entfliehen, trotzdem sind sie da,
eine Lücke im Nebel enthüllt kurz nen Ort,
ein Behältnis in Herzform befindet sich dort.
Das Gefäß das da steht, es ist offenbar leer,
womit soll man es füllen, diese Frage lockt sehr.
Tut mans mit Furcht wird sie darin verschwinden,
genauso wie Schmerz, Angst, vergangene Sünden,
versucht mans mit Träumen so werden sie bleiben,
solang bis sie Knospen wie Blumen zart treiben.
Füllt man es mit Liebe, so wächst sie heran,
gewinnt stets an Kraft und wird stark irgendwann,
zuerst wie ein Wind der ganz langsam erwacht,
bald schon jedoch wird ein Sturm draus entfacht.
Er ist mächtig genug, wird die Nebel vertreiben,
dem kleinen Geschöpf wird die Liebe dann bleiben,
es ergreift das Gefäß und hält es sanft fest,
wird nun nicht mehr vom Nebel in Panik versetzt.
(gefrorenesHerz am 22. Februar 2002)