Vermisse mich
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Ich vermisse mich, bin soweit fort,
wo ist es bloß hin, mein Leben?
Verweile an einem dunklen Ort,
ohne Sinn ist all mein Streben.
Kein Licht mehr da, wo ist es hin?
Ist Alles nicht nur Selbstbetrug?
Wozu frag ich mich, wer ich bin?
Hab von dem Treiben nicht genug?
Hab Schmerzen grade, laß sie zu,
ist mir egal, ertrag sie still,
sie bleiben da, was ich auch tu,
mich aufzufressen ist ihr Ziel.
Wohin mich die Gedanken tragen,
ich weiß es leider wirklich nicht,
wieso muß ich mich immer plagen,
ist das mein Schatten der zerbricht?
Am Boden seh ich seine Scherben,
die lange schon zu Staub zerfallen,
was führte ihn in sein Verderben,
weshalb ertrug er all die Qualen?
Er kann mir keine Antwort geben,
seine Lippen sind für immer stumm,
seh Blut an seinen Resten kleben,
geh voller Argwohn um ihn rum.
So denk ich nach, üb viel Geduld,
will sein Geheimnis gern ergründen,
hat er gar an allem selber Schuld,
oder waren's unverziehene Sünden?
Könnte mich hundert Jahre schinden,
meine Gabe läßt mich hier im Stich,
werd nie des Rätsels Lösung finden,
hab mich verloren, vermisse mich.
(gefrorenesHerz am 24. Februar 2002)