Mauer aus Schweigen

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Wer kann mir den Weg zeigen,
über die Mauer aus Schweigen,
die Du so hoch hast gebaut,
daß nichts mehr drüber schaut.
Sag wie soll ich Dich finden,
ich möcht den Zaun überwinden,
der uns stets weiter trennt,
obgleich sich mein Herz sehnt.
Einst warst Du für mich da,
wir waren uns doch so nah?
Frag mich was ist geschehen,
würd es so gern verstehen.
Bin allein in der Nacht,
wenn die Sehnsucht erwacht,
starre dumpf vor mich hin,
suche noch nach dem Sinn.
Hab ich das Leben versäumt,
nur zu lang von geträumt?
Oder war's viel zu schön,
mußt es deshalb vergehn?
Da sind so viele Fragen,
lassen mich bald verzagen,
fühl mich einsam und leer,
vermisse Dich immer mehr.
Liege wach bis zum Morgen,
rastlos und voller Sorgen,
wird das nun immer so sein,
läßt Du mich ganz allein?
Was könnte ich beschwören,
um wieder Worte zu hören?
Deine Gunst dann erringen,
die Barriere durchdringen.
Oder willst Du's gar nicht,
bist nicht darauf erpicht,
auch das Gefühl zu empfinden,
möchtest lieber entschwinden?
Hab mich vielleicht geirrt,
ich bin so komplett verwirrt,
kannst Du mich ehrlich leiden,
oder willst Du mich meiden?
Ist die Liebe, die ich hege,
nicht das Ziel Deiner Wege?
Ich hoff sehr daß sie es ist,
weil mein Herz Dich vermißt.
Doch zu hoch ist deine Mauer,
lieg ohne Chance auf der Lauer,
ich geb die Hoffnung bald auf,
sag mir, wie komm ich da rauf?
Reichtest Du mir ne Leiter,
brächt mich die sicher weiter,
könnte die Mauer erklimmen,
um Dein Herz sanft zu stimmen.

(gefrorenesHerz am 04. Juni 2002)