Hetzjagt
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So langsam kommen mir die Tränen,
zur Hetzjagt rufen die Hyänen,
bereit ein neues Opfer zu erspähen,
wollen vernichten was sie nicht verstehen.
Sehr weit kann man ihr Heulen hören,
sie wollen quälen und zerstören,
schreiend soll ihr Opfer leiden,
und schmerzhaft sich in Qualen weiden.
Ich frag mich was sie davon haben,
wenn sie sich am Schicksal andrer laben,
wieso empfinden sie dabei Genuß?
Wann ist mit diesem Spiel denn Schluß?
Sie sehen nicht was sie da machen,
geilen sich auf an üblen Sachen,
sie emsig sich die Hände reiben,
wenn sie Dich in die Enge treiben.
Doch kennen sie das Schicksal nicht,
das letzte unabhängige Gericht,
das einem Opfer Kraft verleiht,
mit der es sich geschickt befreit.
Daraus kommt es gestärkt hervor,
und nimmt sich nun die Jäger vor,
es wird in Stücke sie zerreißen,
und ihnen ihr Genick durchbeißen.
Sie habens zu sehr provoziert,
doch haben sie sich schwer geirrt,
ein Opfer stärker als ein Tiger,
bleibt am Ende doch der Sieger.
Hätten sie besser nachgedacht,
wie groß des Opfers wahre Macht,
dann hätten sie vielleicht erkannt,
sie haben sich in was verrannt.
Es ist nicht richtig zu verletzen,
und andern zu sehr zuzusetzen,
wer ohne Grund ein Wesen hetzt,
der wird von dessen Wut zerfetzt.
(gefrorenesHerz am 23. Juli 2001)